Turkologie

Hinsichtlich der Entwicklung des Fachs ist Folgendes festzustellen: Die Turkologie besitzt gegenwärtig in Deutschland zehn Universitätsstandorte. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Professuren der Turkologie an deutschen Universitäten relativ stabil geblieben. Die Ruhr-Universität Bochum ist in diesem Zeitraum als neuer Fachstandort hinzugekommen, während die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt als Standort weggefallen ist. In der ersten Kartierung, vor rund 45 Jahren, wurden für die Turkologie an den Universitäten der BRD acht Fachstandorte kartiert. Zur historischen Etablierung des Fachs ist zu sagen, dass sich historische Zentren der Turkologie in Hamburg und Göttingen befinden. In Hamburg wurde im Jahr 1908 ein "Seminar für Geschichte und Kultur des Vorderen Orients" unter Carl Heinrich Becker (1876 -1933) gegründet. In Göttingen war die Disziplin zunächst an die Arbeiten der „Göttinger Gelehrten“, wie Georg Asch, Peter Pallas, Johann Fischer und August von Schlözer und deren wissenschaftlichen Erschließungen Sibiriens gebunden. Der Iranist Friedrich Carl Andreas (1846 - 1930) erhielt 1903 einen Lehrstuhl für orientalische Sprachen, womit die Göttinger turkologischen Studien erstmals eine institutionalisierte Form erhielten. Weitere Informationen zur Turkologie finden sich in unserer Beitragsreihe "Kleine Fächer im Porträt". (Stand: 21.02.2020, Arbeitsstelle Kleine Fächer)