Kleine Fächer können einerseits von großen Fächern und andererseits von nicht-selbständigen Teildisziplinen unterschieden werden. Nähere Informationen zu den diesbezüglichen Kriterien beinhaltet die Arbeitsdefinition „kleines Fach“.
Im alten Studiensystem (Magister/Diplom) waren Studiengänge in der Regel deckungsgleich mit Fächern. Seit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen orientieren sich Studiengänge hingegen nicht mehr zwangsläufig an Fachgrenzen. So sind viele Studiengänge auf Themengebiete ausgerichtet, die entweder den Zusammenschluss von mehreren Fächern in Verbundstudiengängen bedeuten oder nur einzelne Aspekte eines Fachs berühren. Nähere Informationen zu den Definitionskriterien für ein Fach sind in dem Abschnitt „Wann ist ein Fach ein Fach?“ der Arbeitsdefinition „kleines Fach“ zu finden.
Detaillierte Informationen zur Erhebungsmethode der Kartierung kleiner Fächer können den Hinweisen zur Datenerhebung entnommen werden.
Die Studierendenzahl ist kein Kriterium bei der gegenwärtigen Arbeitsdefinition „kleines Fach“ und spielt im Rahmen der Kartierungsarbeit daher auch keine Rolle. Die Kartierung erlaubt somit auch keine Aussage darüber, ob ein Fach oder einzelne Hochschulstandorte eines Fachs über hohe oder niedrige Studierendenzahlen verfügen.
Prinzipiell gibt es in allen Fachbereichen kleine Fächer, da der Begriff „kleines Fach“ keine fachliche Zuordnung impliziert, sondern nur besagt, dass ein Fach mit vergleichsweise wenigen Professuren ausgestattet ist.
Die Entwicklung der Professuren- und Standortzahlen kleiner Fächer ist auf den Seiten zur Professurenentwicklung kleiner Fächer von A-Z bzw. zur Standortentwicklung kleiner Fächer von A-Z für alle Jahrgänge ab 1997 zu finden. Darüber hinaus gibt das Portal Kleine Fächer Auskunft über die Professurenentwicklung kleiner Fächer differenziert nach Hochschulen, Fachgruppen sowie Bundesländern.
Diese Frage lässt sich für die Gesamtheit der kleinen Fächer weder in die eine noch in die andere Richtung beantworten. Denn da sich die Bezeichnung „kleines Fach“ allein auf strukturelle Merkmale bezieht, ist die Gruppe der kleinen Fächer sehr heterogen und beinhaltet ebenso Geistes-, Kultur-, Rechts- und Sozialwissenschaften wie auch Theologien, Natur-, Gesundheits-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften, sowohl traditionsreiche als auch relativ junge Fächer. Entsprechend gibt es bei den kleinen Fächern ganz unterschiedliche Entwicklungstendenzen, die nicht nur von der thematischen Aktualität, der gesellschaftlichen Relevanz sowie vom Arbeitsmarkt abhängen, sondern auch wissenschaftsimmanente Gründe haben.
Erwähnenswert ist zudem, dass sowohl die Anzahl als auch die Variationsbreite der kleinen Fächer in den vergangenen vierzig Jahren gestiegen ist. Während die Kartierung der kleinen Fächer an den Universitäten der BRD für 1973/74 noch 65 verschiedene kleine Fächer zählte, beinhaltet die Kartierungsdatenbank aktuell mehr als 150 kleine Fächer.
Seit Beginn der laufenden Kartierung im Jahr 2007 sind die Professurenzahlen einiger Fächer so angewachsen, dass sie die Kriterien der Arbeitsdefinition kleines Fach deutlich überschreiten. Sie sind in der Kartierungsdatenbank daher inzwischen nicht mehr zu finden. Andere ‚Fächer‘ wurden hingegen aus der Kartierung rausgenommen, da sie einzelne Kriterien der Arbeitsdefinition für ein eigenständiges Fach nicht (mehr) erfüllen. Nähere Informationen zu diesen sowie weiteren Fällen enthält die Seite Ehemals kartierte Fächer.
Die laufende Kartierung kleiner Fächer an deutschen Universitäten wird seit September 2012 von der Mainzer Arbeitsstelle Kleine Fächer durchgeführt. Seit Herbst 2019 wird die Arbeitsstelle dauerhaft durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) Rheinland-Pfalz sowie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gefördert. Zusätzlich erfolgt von 01.01.2024 bis 31.12.2028 eine Förderung durch die Kultusministerkonferenz (KMK).
Den Anstoß für die Kartierung kleiner Fächer gab im Jahr 2005 eine Initiative des Philosophischen Fakultätentages. Die erste Kartierungsphase wurde daraufhin 2007/08 im Auftrag der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an der Universität Potsdam durchgeführt und vom BMBF finanziert.
Weitere Informationen zur Historie der Kartierung kleiner Fächer finden sich in der Darstellung zur historischen Entwicklung der Arbeitsstelle Kleine Fächer.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Förderung der Sichtbarkeit kleiner Fächer“ (09/2016 bis 10/2019) wurde das Portal Kleine Fächer mit den Zielen eingerichtet, das Wissen zu den kleinen Fächern zu bündeln, Akteure aus den kleinen Fächern und der Hochschulpolitik zu vernetzen sowie zur Stärkung der Sichtbarkeit kleiner Fächer beizutragen.
Zur Umsetzung dieser Ziele bindet das Portal zum einen die bereits bestehende Online-Kartierung der kleinen Fächer an deutschen Hochschulen ein und erweitert diese sowohl um dynamische Entwicklungstabellen als auch um nähere Informationen zu den einzelnen kleinen Fächern, zu Fachgruppen sowie zur Situation kleiner Fächer in einzelnen Bundesländern und Standorten. Damit bietet die Kartierungsdatenbank einen bundesweiten Überblick zur Situation kleiner Fächer und bildet die Grundlage für eine hochschul- und länderübergreifende Koordination von Steuerungsaktivitäten mit Blick auf kleine Fächer.
In Ergänzung zur Kartierung stellt das Portal Kleine Fächer eine Datenbank mit Profilen von Expert*innen aus den kleinen Fächern, Informationen zu hochschulpolitischen Rahmenbedingungen und Förderangeboten für kleine Fächer sowie Meldungen, Berichte und Interviews zu kleinen Fächern bereit.
Sowohl die Standort- als auch die Professurenentwicklungen werden im Kartierungsbereich als (CSV-)Download zur Verfügung gestellt. Sollten nach dem Speichern der CSV-Datei Probleme in der Darstellung und der Bearbeitung der Daten bestehen, empfehlen wir einen CSV-Import.
Für einen CSV-Import in MS Excel 2016 führen Sie bitte folgende Schritte aus:
Für weitere Informationen verweisen wir auf folgende externe Support-Seite.