(Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
In der modernen Wissenschaft wird ein hohes Maß an Vernetzung bzw. Kooperation von den einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefordert. Gründe hierfür liegen u. a. in der wachsenden Bedeutung von Verbundforschung im Rahmen der Drittmittelförderung (vgl. u. a. Münch 2007; Torka 2012) sowie der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung von Wissenschaft und der damit einhergehenden Bedeutung einer internationalen Sichtbarkeit von Forschenden (vgl. u. a. Altbach 2013; Stichweh 2001). Verschiedene Forschungsbefunde weisen darauf hin, dass sich die (internationale) Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch auf deren Forschungsoutput auswirkt (vgl. zur Bedeutung von Netzwerken für Publikationen und Drittmitteleinwerbungen z. B. van den Brink/Benschop 2012: 8f; Scaffidi/Berman 2011).
Für Vertreterinnen und Vertreter kleiner Fächer ist vor allem die internationale Vernetzung nicht nur förderlich, sondern häufig unerlässlich: „Aufgrund der kleinen Scientific Community im nationalen Kontext wird eine internationale Vernetzung von dem Großteil der Fachvertreter_innen aber auch von Hochschulleitungen und Dekan_innen als notwendige Bedingung zur Sicherung der eigenen disziplinären Weiterentwicklung […] wahrgenommen“ (Kerner et. al 2016: 83). Über die Bedeutung wissenschaftlicher Netzwerke für die einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinaus, spielt die organisationale Vernetzung eine zentrale Rolle für die Weiterentwicklung kleiner Fächer insgesamt. Dies gilt in besonderem Maße, wenn das Fach nur über eine Professur an einzelnen Universitätsstandorten verfügt. Im Rahmen des ersten Expert*innen-Workshops der Mainzer Arbeitsstelle Kleine Fächer 1 konnten verschiedene Formen und Ebenen der Vernetzung identifiziert werden, die eine förderliche Wirkung entfalten können (vgl. Mainzer Arbeitsstelle Kleine Fächer 2018):
Im Rahmen dieser Beitragsreihe sollen die einzelnen Formen der Vernetzung u. a. anhand konkreter Good-Practice-Beispiele vorgestellt und detailliert erläutert werden. Im Vordergrund stehen die jeweiligen Vorteile, aber auch Herausforderungen, die sich für die Vertreterinnen und Vertreter kleiner Fächer aus der jeweiligen Vernetzung ergeben.