Kristallographie

Hinsichtlich der historischen Entwicklung des Fachs an staatlichen Universitäten ist Folgendes festzustellen: Die Kristallographie besitzt gegenwärtig in Deutschland 14 Universitätsstandorte. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Professuren in der Kristallographie an deutschen Universitäten stark reduziert. Eine Vielzahl von Fachstandorten wurde in diesem Zeitraum eingestellt. In der ersten Kartierung, vor rund 45 Jahren, wurden für die Kristallographie an den Universitäten der BRD 21 Fachstandorte kartiert. Zur historischen Etablierung des Fachs ist zu sagen, dass sich bereits bei Theophrastos von Eresos (371–287 v. Chr.) erste Ansätze zur systematischen Erfassung von Mineralien finden lassen. Erste wissenschaftliche Untersuchungen betrafen die äußere Form und die geometrischen Eigenschaften von Kristallen. Mit den Arbeiten von René Just Hauy (1743-1822) entwickelte sich das Fach zu einer eigenen Wissenschaftsrichtung gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich. Im Lehrprogramm der Universität Jena hält August Johann Georg Carl Batsch (1761 -1802) bereits 1796 nachweislich Lesungen über Mineralogie. Seit Sommer 2021 werden auch die Fach-, Kunst- und Musikhochschulen sowie theologischen und privaten Hochschulen und Universitäten kartiert. An diesen Hochschultypen wird für die Kristallographie ein Standort verzeichnet. Daraus ergeben sich gemeinsam mit den Standorten an staatlichen Universitäten bundesweit 15 Standorte für das Fach. (Stand: 21.09.2021, Arbeitsstelle Kleine Fächer)