Judaistik/Jüdische Studien

Hinsichtlich der Entwicklung des Fachs an staatlichen Universitäten ist Folgendes festzustellen: Die Judaistik besitzt gegenwärtig in Deutschland 17 Universitätsstandorte. Seit 1997 konnte sich die Zahl der Professuren in der Judaistik an deutschen Universitäten verdoppeln. Im selben Zeitraum konnten sich darüber hinaus acht neue Fachstandorte etablieren. In der ersten Kartierung, vor rund 45 Jahren, wurden für die Judaistik an den Universitäten der BRD zehn Fachstandorte kartiert. Zur historischen Etablierung des Fachs ist zu sagen, dass sich das Fach im 19. Jahrhundert als eigenständige Disziplin entwickelte. Als Begründer der Judaistik gilt in den USA Salo W. Baron (1895-1989). In Deutschland nahm Jacob Taubes (1923-1987), als Ordinarius für Judaistik und Hermeneutik, 1966 an der FU Berlin sein Amt auf. An der Universität Köln wurde ebenfalls im Jahr 1966 Johann Maier (*1933) zum ordentlichen Professor für Judaistik ernannt. Inhaltlich beschäftigt sich die Judaistik vorrangig mit philologischen Aspekten des Judentums. Seit Sommer 2021 werden auch die Fach-, Kunst- und Musikhochschulen sowie theologischen und privaten Hochschulen und Universitäten kartiert. An diesen Hochschultypen werden für die Judaistik/Jüdische Studien vier Standorte verzeichnet. Daraus ergeben sich gemeinsam mit den Standorten an staatlichen Universitäten bundesweit 21 Standorte für das Fach (Stand: 20.09.2021, Arbeitsstelle Kleine Fächer).