Gestaltung neues Portal Kleine Fächer im Auftrag der Arbeitsstelle Kleine Fächer (Grafik: Matthias Dufner, i3mainz)

Seit dem 29. Oktober 2018 ist das neue Portal Kleine Fächer online. Es ist das Ergebnis eines wissenschaftlichen Kooperationsprojektes zwischen der Arbeitsstelle Kleine Fächer am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz sowie der Digitalen Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Das Portal wurde unter dem Aspekt der Nutzerorientierung vollständig neu konzipiert und bietet nun neben umfangreichen Informationen und einer wissenschaftlichen Kartierung der rund 150 kleinen Fächer an deutschen Universitäten auch eine neue Datenbank zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus diesen Fächern.

Die Entwicklungsarbeit des Portals verlief in vier Phasen. Am Beginn stand eine komplette Neukonzeption des Portals unter dem Aspekt der User-Experience. Dazu wurden in zwei Workshops unter Leitung des i3mainz Use Cases entwickelt und die Zielgruppen des Portals detailliert auf ihre Bedarfe, Vorerfahrungen und Gewohnheiten hin analysiert. Wesentliche Ergebnisse waren, dass das Portal als Grundwerte Transparenz, Neutralität und Professionalität transportieren soll und die Daten der Kartierung im Mittelpunkt stehen.

Im zweiten Schritt wurde das Datenmodell der Kartierung restrukturiert und um die Komponenten für die neue Expert*innendatenbank erweitert. Diese Aufgabe wurde von der Digitalen Akademie in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Kleine Fächer vorangetrieben. Die Modellierung greift nun stärker auf europäische Standards für Forschungsinformationssysteme zurück (bspw. CERIF) und setzt an vielen Stellen auf Normdaten (z.B. zu Sprachen, Zeitangaben, Geodaten etc.). Diese semantischen Anreicherungen haben wesentlich zu einer Qualitätsentwicklung und -verbesserung der Forschungsdaten geführt. Sie sind künftig automatisiert verknüpfbar mit weiteren Datenbanken, was sie zu einer wertvollen Ressource für weitergehende Forschungen macht.

Die dritte Phase umfasste die technische Umsetzung des Portals. Im Backend beruht das Portal auf dem Content Management System TYPO3, das durch seine aktive, weltweite Open Source Community und institutionelle Verankerung in vielen digitalen Projekten der Akademie eine leistungsstarke und nachhaltige Softwarebasis für die Zukunft bietet. Auf Grundlage dieser Lösung wurde am i3mainz das Design für die Website mit aktuellen Bibliotheken und Technologien umgesetzt.

Über den gesamten Zeitraum fand als vierter Schritt ein Wissenstransfer statt, damit die Arbeitsstelle Kleine Fächer das neue Portal zum Zeitpunkt des Release vollumfänglich als alltägliche Arbeitsumgebung nutzen kann. Die Pflege der Kartierungsdaten, die Kommunikation mit den Nutzerinnen und Nutzern sowie die Dokumentation eigener Aktivitäten erfolgen nun nahezu vollständig über das Portal.

Entlang eng getakteter Treffen und unterstützt durch die Einbeziehung von Projektmanagementsoftware wurden vom Team aus Forscherinnen und Entwicklern ein gemeinsamer Wissensbestand aufgebaut. Auf diese Weise hat die Entwicklung des Webportals zu einer nachhaltigen Verschränkung von digitalen Daten und Tools mit den Methoden und Vorgehensweisen der Arbeitsstelle Kleine Fächer geführt.

Team bei der Entwicklung des neuen Portals in der Arbeitsstelle Kleine Fächer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Herbst 2018: Katharina Bahlmann (AKF), Felicitas Keßl (AKF), Stefanie Hoffmann (AKF), Matthias Dufner (i3mainz), Lena Zimmer (AKF) v.l.n.r. (Quelle: V. Liebler für mainzed)

Das i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik an der Hochschule Mainz beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sowie mit Technologietransfer vor allem in den Bereichen der 3D-Messtechnik, Bildanalyse, Forschungsdateninfrastrukturen, Semantischen Modellierung, Spatial Humanities und Kommunikationsdesign für die Entwicklung webbasierter Forschungssoftware. Nähere Informationen finden sich auf den Seiten zum i3mainz.

Die Digitale Akademie ist die Digital Humanities Forschungseinrichtung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Besondere Forschungsschwerpunkte des Teams bilden Standardisierungs-, Modellierungs- und Analyseverfahren für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten, das Research Software Engineering in den Geisteswissenschaften unter besonderer Einbeziehung von Aspekten der Nachhaltigkeit, der Einsatz aktueller Webtechnologien in kulturellen Forschungskontexten, Methoden der Netzwerkanalyse und der Graphentechnologien in den Geisteswissenschaften sowie die Modellierung und Anwendung von Linked Open Data zur Erschließung neuer Potentiale für geistes- und kulturwissenschaftliche Forschungsfragen.Nähere Informationen finden sich auf den Seiten zur Digitalen Akademie.

Die Arbeitsstelle Kleine Fächer kartiert seit 2007 die sogenannten kleinen Fächer an deutschen Universitäten. Darüber hinaus hat sie sich im Zuge unterschiedlicher Projekte der vertiefenden Untersuchung der Situation kleiner Fächer gewidmet. Nähere Informationen finden sich auf den Seiten zur Arbeitsstelle.

Die Projektleitung lag bei:

Prof. Dr. Uwe Schmidt, Zentrum für Qualitätsentwicklung und -sicherung (ZQ), Arbeitsstelle Kleine Fächer (AKF), Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn, Institut für raumbezogenen Mess- und Informationstechnik (i3mainz), Hochschule Mainz und Prof. Torsten Schrade, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (AdW).

Im Team gearbeitet haben:

Dr. Katharina Bahlmann (AKF), Matthias Dufner (i3mainz), Katharina Haas (AKF), Stefanie Hoffmann (AKF), Felicitas Keßl (AKF), Axel Kunz (i3mainz), Frederic von Vlahovits (AdW) und Dr. Lena Zimmer (AKF).Unterstützt wurden sie von weiteren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern sowie Hilfskräften der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (AdW), des i3mainz und der Arbeitsstelle Kleine Fächer (AKF).

Laufzeit:

Die Entwicklung des Portals Kleine Fächer wurde im März 2017 begonnen und im Oktober 2018 abgeschlossen.

Mitarbeiter*innen aus den drei Einrichtungen i3mainz, Digitale Akademie und Arbeitsstelle Kleine Fächer: Matthias Dufner (i3mainz) Frederic von Vlahovits (AdW), Lena Zimmer und Stefanie Hoffmann (AKF) v.l.n.r (Foto: V. Liebler für mainzed)